Der ursprüngliche Torgglerhof, aus dessen Bauernhaus das Schloss Plars wurde, zählte zu den größten und schönsten Höfen in Algund. Der bekannte Höfe Forscher Josef Tarneller erwähnte den Torgglerhof erstmalig im Jahr 1357 als Mairhof zu Torkel in Plairs.
Im Jahre 1880 erwarb ein seinerzeitiger Meraner Kurgast namens Wilhelm D’Avignon den Torgglerhof. Der neue Eigentümer war ein reicher Mann aus Leipzig, der den Torgglerhof grundlegend veränderte. Das Bauernhaus baute er zu einem Schloss um, die gewölbte Lab aus dem alten Rebstand des Kaufes blieb erhalten. Dort wo jetzt ein Park und die Villa der Architekten Gutweniger liegt, war ein ausgedehnter Weinacker. D’Avignon war überdies ein vornehmer und großzügiger Mensch. Er ließ die alte Landstraße durch Mitterplars an einigen Stellen auf seine Kosten erweitern. Dies wohl auch, damit seine Kutschengespanne besser passieren konnten. So wurde aus dem Torgglerbauernhof ein Schlosshof mit Park und Herrschaftsvilla. Im Jahre 1906 starb D’Avignon. Er wurde mit den Klängen der Algunder Musikkapelle aus dem Ort geleitet und in seine Heimat überführt. Seine Erben, die Frau und zwei Söhne, die sich hier in Plars nie so richtig einfühlten, somit nicht heimisch wurden, verkauften sodann ihr schönes Erbe.
Franz Theiner wurde als jüngster Sohn am Humblhof in Plars geboren. Er hatte eine harte Jugendzeit, denn seine Eltern starben früh. Theiner rückte 1895 zum zweiten Tiroler Kaiserjägerregiment nach Wien ein, wo er seine dreijährige Dienstzeit verbrachte. Auf Grund seiner Korrektheit und Verlässlichkeit wurde er zum ersten Zugsführer bzw. Dienstführenden befördert. Während seiner Militärzeit besuchte er die Weinbau-Fachschule in Klosterneuburg, die für seine Lebensexistenz sehr wertvoll war. Nach seiner Militärzeit führte Theiner mehrere Jahre das Bad-Gasthaus „Oberhaus“ bei Partschins und 1900 wurde er der Schlüsselwirt in Bozen. Er brachte den Betrieb dank seiner Weinkenntnisse, seiner Umsicht und seines Fleißes zur Blüte. Zehn Jahre darauf kehrte Franz Theiner wider in seine Heimatgemeinde Algund zurück, wo er Schloss Plars 1911 käuflich erwarb. Im ersten Weltkrieg rückte Franz Theiner der frühere Kaiserjäger-Unteroffizier, als Standschützenhauptmann an die Südfront, wo er mehrfach ausgezeichnet wurde. Später leitete er bis Kriegsende die Militärkellerei in Sarco. Nach den Kriegsjahren betrieb Theiner einen Weinhandel, war eifrig als Landwirt tätig und konnte auch seinen Besitz durch Zukauf vergrößern.